News U17 – 1. VfL Potsdam vs. THW Kiel – das war eine Halbzeit, wie man sie sich im Kieler Nachwuchsleistungszentrum wünscht

U17 zeigt sich stark gegen Potsdam – konzentrierte Defensivleistung bringt klaren Erfolg.

Mit einer souveränen Vorstellung in der ersten Halbzeit sichert sich die U17 des THW Kiel einen deutlichen Heimsieg gegen die Vertretung aus Potsdam. Von Beginn an ließen die Zebras keinen Zweifel daran, wer heute das Spiel bestimmen sollte. Eine kompakte Abwehrarbeit bildete das Fundament, auf dem das Team das Spiel aufbaute.

Die Zielstellung war klar: im Zentrum kompakt bleiben, Zugriff finden, im System bleiben – und genau das wurde auch konsequent umgesetzt. Nur acht Gegentore im ersten Durchgang sprechen eine deutliche Sprache. Zwei davon resultierten aus Schlagwürfen – ein Punkt, an dem das Trainerteam in den kommenden Einheiten nochmal individuell arbeiten möchte. Dennoch: das war eine Halbzeit, wie man sie sich im Kieler Nachwuchsleistungszentrum wünscht.

Natürlich kam den Zebras auch zugute, dass Potsdam auf seinen stärksten Rückraumspieler verzichten musste – ein Rückraum Links Spieler mit viel Spielintelligenz und Wurfgewalt. Doch auch unabhängig davon zeigte der THW eine reife Leistung. In Durchgang zwei nutzte Coach Hendrik Hell die Gelegenheit, die Spielanteile breit zu verteilen. Fast alle Spieler konnten sich zeigen, was nicht nur wichtig für das Teambuilding ist, sondern auch ermöglicht, individuelle Entwicklungsfelder noch klarer zu erkennen.

Gerade im Bereich des kooperativen und individuellen Abwehrverhaltens gibt es bei vielen noch Luft nach oben. Diese beiden Elemente sollen daher auch in den nächsten Wochen im Training besonders im Fokus stehen – immer kombiniert mit dem Umschaltverhalten und dem Tempospiel. „Da müssen wir rein“, sagt Hendrik Hell – und das mit der typischen Zebra-Entschlossenheit.

Trainerstimme: Bewertung der B-Jugend Bundesliga im aktuellen Modus.

Im Rückblick auf die Saison der B-Jugend Bundesliga im aktuellen Modus zieht U17-Coach Hendrik Hell ein gemischtes Fazit:
„Grundsätzlich finde ich die Liga in der jetzigen Form in Ordnung – sie bietet den Talenten eine gute Plattform. Was allerdings aus meiner Sicht problematisch ist, sind die langen Spielpausen, die sich durch die Terminlage ergeben haben. Gerade in der Vorrundenphase hatten viele Teams teilweise nur ein Spiel pro Monat. Dazu kamen noch Maßnahmen rund um die Landesauswahl und die Vorbereitung auf den Deutschland-Cup des 2008er Jahrgangs. Für den Spielfluss und die Entwicklung der Mannschaft ist das alles andere als optimal. Junge Spieler brauchen den Wettkampf, den Rhythmus, um sich weiterzuentwickeln. Daran muss man perspektivisch arbeiten – das Niveau in der Liga würde es auf jeden Fall hergeben.“

Die Zebras blicken also nicht nur mit Stolz, sondern auch mit klaren Entwicklungszielen auf das, was war – und vor allem auf das, was kommt.

Zusammenfassung des Spieltages – Meisterrunde A
1.⁠ ⁠VfL Potsdam – THW Kiel 20:33 (8:17)
Füchse Berlin – HSV Hamburg 36:25 (14:13)
TSV Burgdorf – SG Flensburg-Handewitt 36:32 (20:16)
Vor dem Spiel waren sie punktgleich, nach dem Spiel haben die Füchse Berlin zwei Punkte Vorsprung: Der Deutsche Meister setzte sich gegen den HSV Hamburg am Ende deutlich durch, weil die Hauptstädter in der zweiten Halbzeit noch eine Schippe drauflegten und dabei auch von der Breite ihres Kaders profitierten. Johannes Krüger, der Trainer des HSVH, musste parallel dazu erkennen: „Wir haben den Faden verloren.“ Mit der Leistung seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit war er hochzufrieden. Die Gäste verteidigten stark und gingen mit nur einem Treffer Rückstand in die Kabine. „Berlin war wie schon im Hinspiel die bessere Mannschaft, aber gemessen an unserer guten Leistung in der ersten Halbzeit ist die Niederlage zu hoch ausgefallen“, fand Krüger. Die Füchse legten nach 30 Minuten mit einigen technischen Fehlern in der Abwehr den Grundstein für ihren Erfolg. Sie kamen ins Gegenstoßspiel und setzten sich vom 14:13-Halbzeitstand über 18:13, 24:17 und 30:20 immer weiter ab. „Wir haben eine sehr gute Mannschaftsleistung gezeigt. Das spiegelt sich auch in den breit verteilten Toren wider“, freute sich Berlins Trainer Anian Eckardt. Eine großartige Fairplay-Geste zeigte Hamburgs Rückraumspieler Toma Gadza, der nach einer Zeitstrafe gegen die Berliner wegen eines vermeintliches Kopftreffers bei den Schiedsrichtern intervenierte und somit veranlasste, dass die Hinausstellung gegen den Gegner zurückgenommen wurde.
Als „desolat“ bezeichnete Uwe Kalski die Leistung seines 1. VfL Potsdam bei der 20:33-Niederlag gegen den THW Kiel. Dass einige Spieler angeschlagen und nicht einsatzfähig waren, wollte er nicht als Entschuldigung gelten lassen. „Wir waren im Angriff mutlos und haben in der Abwehr die Zweikämpfe nicht angenommen“, hatte Kalski einiges aussetzten. Auch die spielerische Kreativität, die den VfL normalerweise auszeichnet, ging der Mannschaft diesmal komplett ab. Der TSV Burgdorf ließ sich von seiner ersten Saisonniederlage vor einer Woche nicht außer Tritt bringen und kehrte mit einem 36:32-Heimsieg im offenen Schlagabtausch gegen die SG Flensburg-Handewitt in die Erfolgsspur zurück. Die Gastgeber verschafften sich in den letzten Minuten der ersten Halbzeit einen Vorsprung, den sie nach dem Seitenwechsel bis auf 29:22 erhöhten. Lukas Erdmann (10 Tore) und Bendix Dietzsch (9) waren die beiden TSV-Spieler, mit denen die SG ihre liebe Mühe hatte.

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